Mit den „Dachsen“ verlebte ich von Januar bis April 2009 meinen ersten Auslandseinsatz, den maritimen Anteil der United Nations Interim Force in Lebanon. Dabei patrouillierten wir vor der libanesischen Küste.
Im September 2009 verließ ich dann auf eigenen Wunsch das Kommando und bereitete mich auf meinen ersten Afghanistan-Einsatz vor, der mich von Januar bis April 2010 als Betreuungsoffizier nach Mazar-e Sharif führte. In diesem Zeitraum musste ich für 7 deutsche Gefallene oder – wie der damalige Minister von Guttenberg es treffend sagte – Helden Spalier stehen. Da während des Einsatzes meine weitere Verwendung noch nicht geklärt war, ich aber CIMIC (civil-military cooperation, zivil-militärische Zusammenarbeit) kennenlernen dufte, äußerte ich entsprechenden Wunsch und wurde dann zum Juni 2010 ins CIMIC-Zentrum in Nienburg an der Weser versetzt.
Hier lernte ich die Besonderheiten von CIMIC kennen und vor allem, dass „wir“ eben keine Brunnenbohrer, Schulbaumeister oder Teddybärenverteiler sind.
Im Februar und März 2011 wurde ich neben meiner Einsatzvorbereitung zum UN-Militärbeobachter in Hammelburg ausgebildet und absolvierte meinen dritten Auslandseinsatz von Juli 2011 bis Januar 2012 in der Provinz KUNDUZ, Distrikt CHAHAR DARREH, als Truppführer eines CIMIC-Trupps. Meine Erfahrungen aus dieser Zeit habe ich zusammen mit dem damaligen Chef der Infanteriekompanie in einem Vortrag an der Bundeswehruniversität im Dezember 2012 weitergegeben. Die Aufzeichnung dieses Vortrages finden Sie hier.
Der Umgang Deutschlands mit den Übersetzern, die uns in Afghanistan geholfen haben, ist in vielen Fällen skandalös. So auch im Fall meines Sprachmittlers, der sich letztlich zur Flucht entschied und so nach Deutschland kam. Hier musste er monatelang auf seine Anerkennung warten. Die Berichterstattung am 16.10.2014 zu u.a. diesem Fall hat ARD in der Sendung Panorama geleistet. Dabei komme auch ich zu Wort. Nur wenige Monate später war Abdullah Arian dann plötzlich anerkannt…